Die Erhöhung von effizienter Energienutzung, Lebenqualität und Sicherheit sind zentrale Argumente, um das eigene Haus oder die Wohnung „smart“ zu machen. Ziel ist es, Geräte und die Hausinstallation miteinader zu vernetzen und Abläufe zu automatisieren. Sowohl die typische Hausinstallation wie Licht und Heizung sind damit gemeint, aber auch andere Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik sind davon umfasst. In diesem Beitrag sollen die Grundlagen geklärt werden, wie ein Smart Home funktionieren kann und welche Unterschiedlichen Ansätze es gibt, Haus und Wohnung „smart“ zu machen und die neue Technik für den Alltag zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
1. Installationsvarianten
Grundsätzlich kann man zwischen einer kabelgebundenen und einer drahtlosen Verknüpfung Installation in einem Smart Home unterscheiden. Für die kabelgebundene Installation dürfte sich das sog. knx System als Referenzstandard etabliert haben. Hierbei werden alle zu steuernden Geräte an sog. Aktoren über ein Datenkabel angeschlossen. Alle Leistungen laufen zentral im Schaltschrank zusammen. Auch die Sensoren sind über das Datenkabel mit dem Schaltschrank verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, dass ein Druck auf einen so angeschlossenen Schalter jeden beliebigen Aktor und damit Geräte im gesamten Haus steuern kann.
Eine andere Möglichkeit, insbesondere wenn man nachträglich sein Haus nachrüsten möchte, sind kabellose Systeme. Das Prinzip ist vergleichbar, jedoch kommunizieren Schalter und Lampe nicht über ein Bussystem via Datenkabel miteinander, sondern über Funk. Hier gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Standards (z.B. WLAN, Zigbee, Z-Wave) und dementsprechend eine große Anzahl von Anbietern, deren Geräte eher selten untereinander kompatibel sind.
Natürlich ist es auch möglich, eine kabelgebundene Installation und eine Installation über Funk miteinander zu kombinieren.
2. Smart Home – Umsetzungsmöglichten
Der „smarte“ Einsatz von Licht ist ein ganz typisches Szenario für smartes Wohnen. In der konventionellen Elektroinstallation sind wir es gewohnt, dass mit einem Schalter ein fester Stromkreis gesteuert wird. Dabei kann es sich um eine Lampe oder auch mehrere Lampen handeln. Typischerweise können diese EIN oder AUS geschaltet sein. In einem Smart Home sind Lichtschalter jedoch in der Lage, nicht nur eine oder mehrere Lampen im jeweiligen Zimmer bzw. in einem vorbestimmten Stromkreis zu steuern. Statt dessen wäre es möglich, dass mit dem Schalter jede beliebige Lampe im gesammten Haus geschaltet wird.
Führend im Bereich der Lichttechnik dürfte (noch) das
System sein. Hier kommunizieren die Leuchtmittel über Funk mit einer zentralen Basis. Philips vertreibt auch kompatible Schalter, mit denen die Lampen ein- und ausgeschaltet und auch gedimmt werden können. Darüber hinaus ist es möglich, etwa in Abhängigkeit von der Uhrzeit bestimmte Farbszenarien einzurichten. Am Abend erscheint es vielleicht angenehmer, wenn die Lapen in einem warem Licht leicht gedimmt leuchten, während tagsüber ein hell erstahlender neutraler Farbton gewünscht sein könnte. In Abhängigkeit vom jeweiligen Lampenmodel sind nicht nur unterschiedliche Weißtöne möglich, sondern auch sämtliche anderen Farben. Typischerweise unterstützen intelligente Taster auch nicht nur den Zustand Ein oder Aus. So ist es bei vielen Modellen möglich, in Abhängigkeit von der Anzahl der Klicks auf den Taster unterschiedliche Beleuchtungsszenen zu programmieren.
Den Einsatzmöglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt. So lassen sich Lampen auch mit einem Bewegungsmelder koppeln. Es könnte z.B. nachts automatisch beim Betreten der Toilette das Licht einschalten. Auch wäre es leicht möglich, die Lampen an Sonnenauf oder Sonnenuntergang zu koppeln. Die Möglichkeiten nehmen täglich zu, da sich immer mehr Geräte miteinander vernetzen lassen.
3. Die Steuerung eines Smart Home
Jedes Smart Home braucht ein „Gehirn“, also eine Zentrale, die die Steuerung übernimmt. Dieses Gehirn reagiert auf Eingaben und löst dann ein Ereignis aus. Jeder Anbieter hat hier sein eigenes System. Diese Systeme sind untereinander jedoch nur sehr begrenzt, bis gar nicht kompatibel. Bekannt in Deutschland ist z.B. das bereits erwähnte Philips Hue System. Um Lampen und Schalter miteinander zu verbinden, benötigt man eine Basis. Geräte anderer Hersteller lassen sich jedoch nicht immer über diese Basis nutzen und benötigen das wiederum eine eigene Schaltzentrale. So bietet beispielsweise auch AVM mit der Fritzbox eine Schaltzentrale für das Smart Home an, mit der sogar die Heizung geregelt werden kann. Auch der Stromanbieter RWE hat ein Smart-Home System im Programm und auch hier ist die Kompatibilität zu anderen Anbietern kaum vorhanden. Hier Abhilfe zu schaffen, ist das Ziel von Home-Assistant. Über dieses Software lassen sich mittlerweile über 1400 Integrationen miteinander vernetzen.